Weather-Basic-Care -- D E M O
Blick aufs Wetter von Baden-Württemberg und Deutschland
Die Daten werden vom Deutschen Wetterdienst bereitgestellt.
Heute ist Samstag, 05. Juli 2025 - 13:03 Uhr
Synoptische Übersicht - Mittelfrist
ausgegeben am Samstag, den 05.07.2025 um 10.30 UTC
Anfangs wechselhaft und kühl. Ab Mitte nächster Woche wieder Hochdruckeinfluss und sommerlich warm bis heiß.
Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 12.07.2025
Am Dienstag liegt Deutschland voll im Trogbereich mit einer geschlossenen Isotherme in 500 hPa unter -20 Grad. Der Trog erstreckt sich demnach von Skandinavien bis in den zentralen Mittelmeerraum und das Bodentief liegt mit seinem Kern über Finnland, so dass wir am Rande eines Hochkeils bei den Britischen Inseln eine nordwestliche Strömung haben. Dabei gelangt kühle Meeresluft zu uns. Durch die Kaltluft in der Höhe ist die Luft labil geschichtet, dabei kommt es zu schauerartigen Regenfällen und kurzen Gewittern. Die Zufuhr kühler Luftmassen sorgt dafür, dass die Höchstwerte nur zwischen 15 und 21 Grad liegen, in den Hochlagen der Alpen oberhalb von 2200 m schneit es sogar. Somit wäre der Dienstag dann der kühlste Tag der Woche und der Tiefpunkt der Kältewelle, kann man fast sagen. Der Wind ist spürbar unterwegs mit steifen bis stürmischen Böen an den Küsten sowie im Bergland und in Schauernähe.
Am Mittwoch zieht der Trog ins östliche Mitteleuropa ab. Kaltluftadvektion und ein über Frankreich und die Britischen Inseln folgender Höhenrücken führen zu Druckanstieg über Deutschland und zur Ausweitung einen Azorenhochkeils nach Mitteleuropa. Im Norden und Osten macht sich der abziehende Trog noch mit Schauerwetter und gemäßigten Temperaturen bemerkbar. Ansonsten beruhigt sich das Wetter deutlich und bei längeren Aufheiterungen oder sonnigen Phasen steigt die Temperatur vor allem im Südwesten mit knapp 25 Grad wieder auf sommerliches Niveau.
Am Donnerstag und Freitag bildet sich über Deutschland ein eigenständiges Hochdruckgebiet, das von einem Höhenrücken gestützt wird. Lediglich am Donnerstag liegt der Osten des Landes noch im Bereich des Troges, so dass dort noch zu Schauern kommen kann. Sonst stabilisiert sich das Wetter wieder und das Absinken überwiegt, so dass mit der Sonnenunterstützung und der zunehmenden Warmluftadvektion die Temperaturen erneut auf sommerliche Werte zwischen 23 und knapp 30 Grad, vor allem am Freitag, ansteigen. Der Wind spielt dann keine große Rolle mehr und dreht langsam von Nordwest auf Nordost bis Ost.
In der erweiterten Mittelfrist herrscht in Deutschland Hochdruckeinfluss, der Hochkeil liegt voll über uns. Somit kann sich die Luft weiter stark erwärmen, in 850 hPa kehrt die 20-Grad-Isotherme zurück, d. h. wieder verbreitet Höchstwerte zwischen 27 und 35 Grad, im Westen und Südwesten teils über 35 Grad. Also die nächste große Hitzewelle wäre dann in ferner Sicht.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des IFS Modells ist bis Donnerstag gut. Nach einer wechselhaften und kühlen Phase stellt sich ab Donnerstag Hochdruckeinfluss ein. Dabei wird es wieder sommerlich warm bis heiß. Ein gewisser Unterschied gibt es in Richtung des nächsten Wochenendes. Der Hochdruckeinfluss überwiegt, aber entweder ist der Hochkeil flacher, so dass zumindest Norddeutschland in der Nähe der Frontalzone liegt, dies wäre die kühlere und relativ wechselhaftere Variante, oder der Hochkeil wöbt sich stärker nach Norden aus, so dass Deutschland in einer heißen Luftmasse liegt. In anderen Worten, es gibt die Möglichkeit für eine starke Hitzewelle wie vor ein paar Tagen Ende nächster Woche.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Der Modellvergleich bestätigt im Wesentlichen die europäische Lösung. Wie schnell die Wetterberuhigung kommt, ist fraglich. ICON und GFS lassen den Trog über dem östlichen Mitteleuropa abtropfen, was den ganzen Ablauf weiter verzögern dürfte. Auch ist das Verhalten des Troges unsicher, er könnte seinen Einfluss auf die östlichen Landesteile zäher halten. Ob der Norden später wieder in den Bereich der Frontalzone gelangt, ist ebenfalls einigermaßen offen. Also die Lösung von IFS wird von den anderen Modellen nicht voll unterstützt, so dass die Prognose nicht in den trockenen Tüchern liegt.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Rauchfahnen verschiedener Städte zeigt nach einem Tiefpunkt am Dienstag eine starke Erwärmung und einen Anstieg des Geopotentials. D. h. nach einer unbeständigen Phase kehr der Hochdruckeinfluss zurück. Dies korreliert auch mit der Abnahme der Niederschlagssignale. Der Spread ist im gesamten Zeitraum gering. Was wir noch nicht genau wissen, ist es, wie stark die Erwärmung ist. Es ist sicher, dass sie kommt, sowie auch der Hochdruckeinfluss. Ob wieder eine große Hitzewelle kommt, dass ist es noch nicht ganz sicher. Die ersten Indizien dafür sind aber da.
Für den ersten Zeitraum bis 96 h Stunden gibt es nur ein Cluster, der ein Trog über Mitteleuropa aufweist. Für den Zeitraum bis 168 h gibt es 2 Cluster mit Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 2. Beide zeigen ähnliche Lösungen. Der Unterschied liegt an der Entwicklung des Troges. Nach der Lösung von Cluster 1 tropft der Trog über Osteuropa ab, somit wird die Stabilisierung des Wetters über Deutschland verzögert. Vor allem der Osten liegt länger in seinem Einflussbereich und die Erwärmung erfolgt langsamer. Cluster 2 zeigt eine progressivere Lösung und der Rücken sorgt schneller für eine schnellere Stabilisierung. Für den Zeitraum bis 240 h gibt es erneut 2 Cluster mit Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 1. Beide Cluster sehen ein Blocking über Mitteleuropa, das zusammen mit dem Trog über dem nahen Atlantik die nächste potenzielle Hitzewelle über Deutschland vorbereitet.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Bei den Regenfällen zu Wochenbeginn gibt es seitens der Modelle schwache Hinweise auf etwas größere Summen in Staulagen oder bei wiederholten Schauern. Eine überregionale Warnlage ergibt sich daraus nicht. Einzelne Schauer oder Gewitter sind auch mit kurzzeitigem Starkregen oder stürmischen Böen verbunden. Hinweise auf etwas kräftigeren Wind darüber hinaus sind für die Südwesthälfte am Montag und Dienstag vorhanden. Für diese Jahreszeit bedeutet das aber eher eine Wind- und keine Sturmlage. Am Mittwoch werden keine markanten Wetterentwicklungen mehr erwartet.
Basis für Mittelfristvorhersage MosMix, IFS +EPS
VBZ Offenbach / Dipl.Met. Marco Manitta